Wie Du Lücken im Lebenslauf clever begründest!

Nichts macht Personaler so neugierig wie Lücken im Lebenslauf. 

Was kannst Du also tun? Kannst Du Lücken im Lebenslauf nicht einfach verschweigen und falls das nicht geht, sie so im Lebenslauf einbauen, dass sie nicht negativ auffallen? Und was machst Du, wenn Du im Vorstellungsgespräch darauf angesprochen wirst?

Das sind jede Menge Fragen und die Antworten dazu gibt es in diesem Artikel.

Sind Lücken im Lebenslauf schlimm?

Neben den Noten in Deinem Abschlusszeugnis ist nichts im Bewerbungsprozess so konkret wie der Lebenslauf. 

Im Lebenslauf sieht der Personaler auf wenigen Seiten Deinen kompletten Werdegang. Von der Schulzeit bis zum heutigen Tag ist für jeden Monat klar abzulesen, was Du beruflich gemacht hast. So kann der Personaler sehen, in welchen Jobs Du bei den einzelnen Firmen bereits gearbeitet hast. Außerdem sieht er welche Ausbildung oder Studium Du absolviert hast. Zusätzlich sieht er natürlich auch wie lange die einzelnen Stationen gedauert haben. 

Daraus ergibt sich dann auch schon die Definition, was sogenannte Lücken im Lebenslauf eigentlich sind. Es sind Zeiträume, in denen Du weder beruflich beschäftigt noch in einer Ausbildung warst.

So weit so gut, doch was machst Du jetzt, wenn sich bei Dir nicht immer jede Station nahtlos an die Vorherige angeschlossen hat? 

Verzweifeln oder den Lebenslauf fälschen? Natürlich beides nicht. Denn eine Lücke im Lebenslauf ist heutzutage wirklich kein Beinbruch mehr. 

Ganz im Gegenteil. Mit der richtigen Begründung für eine sogenannte Lücke, kannst Du Dich sogar noch interessanter für den Arbeitgeber machen.

 

Ab wann muss ich Lücken im Lebenslauf angeben?

Doch ab wann ist eine Lücke überhaupt eine Lücke? Bereits ab dem ersten Monat? Nein, erst wenn sie länger als 2 Monate dauert, solltest Du sie in den Lebenslauf aufnehmen.
Wenn zum Beispiel Dein alter Arbeitsvertrag im April geendet ist und Du im Juni des gleichen Jahres beim neuen Job angefangen hast, dann brauchst Du für den Mai keine extra Station einfügen. 

Wenn Dein neues Arbeitsverhältnis allerdings erst im August gestartet ist, dann schon.

Merke Dir einfach Folgendes:

Unter 3 Monaten brauchst Du nichts in den Lebenslauf zu schreiben. Darüber muss es rein.

Gründe für Lücken im Lebenslauf.

Doch was schreibst Du jetzt rein?

Dazu gibt es eine kurze und eine etwas längere Antwort.

Kurz gesagt, gehört der Grund für die Lücke dort hinein. Und das können ganz unterschiedliche sein.

In einigen Fällen ist es die klassische Arbeitslosigkeit oder die Bewerbungsphase nach einem Studium. Es kann aber auch die Elternzeit oder ein Sabbatical der Grund gewesen sein. Weitere Gründe wären eine gescheiterte Selbstständigkeit, eine längere Krankheit, die Pflege eines Angehörigen oder aber auch die klassische Weltreise.

Du siehst, es gib zig Gründe für Lücken im Lebenslauf und ganz ehrlich, jeden davon kannst Du heutzutage reinschreiben, ohne dich damit automatisch ins Aus zu kegeln.

Das Entscheidende dabei ist, dass Du die Lücke positiv begründen kannst. Und damit sind wir bei der längeren Antwort.

Es kommt nämlich darauf, wie Du den Grund für Deine Auszeit formulierst. Dabei sind die folgenden beiden Punkte hilfreich:

 

Punkt Nr. 1 Formuliere den Grund aktiv

Wenn Du zum Beispiel von Januar bis Mai 5 Monate einen neuen Job gesucht hast, dann schreibe nicht:

Jan-Mai: Arbeitslos

Sondern:

Jan-Mai: Arbeitssuchend oder berufliche Neuorientierung im Bereich xy.

Wenn Du nach dem Studium 4 Monate bis zum ersten Job gebraucht hast, dann hört sich berufliche Orientierung und Bewerbungsphase ebenfalls besser an, als arbeitslos.

 

Punkt Nr. 2 sei konkret

Wenn Du zum Beispiel einen Verwandten gepflegt hast, dann solltest Du nicht schreiben:

Auszeit aus privaten Gründen.

Besser, weil konkreter ist da folgende Aussage: Pflege eines schwer erkrankten Elternteils.

Merkst Du den Unterschied? Eine Auszeit aus privaten Gründen regt automatisch zum spekulieren an. Die Pflege eines Familienangehörigen ist dagegen ein klarer und völlig nachzuvollziehender Grund.

Auch bei einer unverschuldeten Kündigung kannst Du Spekulationen sehr gut entgegenwirken, indem Du den Grund (Umstrukturierung oder betriebsbedingte Kündigung) kurz angibst. Damit ist die Ursache plausibel benannt worden und der Personaler ist beruhigt.

Sei bei den Angaben wirklich konkret und fasse Dich kurz. 

Erklärungen haben im Lebenslauf nichts verloren. Bereite Dich besser darauf vor im Vorstellungsgespräch eventuell zu Deinen Lücken befragt zu werden. Dort ist dann auch der Platz, um ein wenig genauer zu erklären, wie es zu der Lücke kam. 

Aber vermeide auch hier ausführliche Erklärungen. Schließlich sollte Dein Ziel sein im Vorstellungsgespräch möglichst viel über Deine Stärken, Fähigkeiten und andere positive Aspekte zu sprechen und nicht über die eine Kündigung, die Dir mal vor einigen Jahren widerfahren ist.

 

Wie erkläre ich die Lücke im Vorstellungsgespräch?

Bei der Erklärung im Vorstellungsgespräch gibt es eine weitere Sache, die extrem wichtig ist.

Und zwar solltest du nicht nur kurz und präzise beschreiben, was der Grund für die Lücke war, sondern die Gelegenheit nutzen, um klar zu machen, dass Dir die Lücke auch etwas für Deinen Job gebracht hat. Das kannst Du auf zwei Wegen erreichen.

Weg Nr. 1 Fachliche Weiterentwicklung. 

Hast Du Dich in der Zeit ohne Job weitergebildet? Ein Fernstudium, Kurse, ein Praktikum oder ehrenamtliche Tätigkeiten gemacht? Dann gehört das in den Lebenslauf und auch in deiner Erklärung im Vorstellungsgespräch solltest Du dies nochmal erwähnen. 

Damit zeigst Du, dass Du die zeit genutzt hast und engagiert und proaktiv an Deiner beruflichen Zukunft gearbeitet hast.

Weg Nr. 2 Die charakterliche Weiterentwicklung. 

Hast Du im Sabbatical ein Buchprojekt durchgezogen, Dich auf der Weltreise in zahlreiche Kulturen zurechtgefunden oder Dich beim pflegen des Angehörigen im Bereich Belastbarkeit und soziale Kompetenz weiterentwickelt? Dann solltest Du das auch im Vorstellungsgespräch anklingen lassen.

Dadurch kann es Dir in vielen Fällen gelingen, dass Deine vermeintliche Lücke im Lebenslauf dir sogar hilft, für den Arbeitgeber interessanter zu werden und Dich von der Konkurrenz positiv abzugrenzen.

Du siehst also, Lücken im Lebenslauf sind kein Beinbruch. Für den Arbeitgeber ist lediglich wichtig, dass es einen plausiblen Grund dafür gegeben hat und Du die Zeit ohne Job sinnvoll genutzt hast.

Und wenn Du wissen willst, wie man einen richtig guten Lebenslauf schreibt, dann könnte dieser Artikel was für Dich sein.

 

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