Wie Du am besten auf Stressfragen im Vorstellungsgespräch reagierst

Sind Stressfragen die unangenehmsten Fragen im Vorstellungsgespräch?
Das hängt sicherlich von Deinen Vorlieben ab, aber so richtig gut findet diese Stressfragen wohl kein Bewerber.

Dabei gibt es 2 einfache Methoden diese Fragen optimal zu beantworten und dabei auch noch gut auszusehen.

Willst Du wissen wie das geht? Dann legen wir los

Da sitzt Du nun im Vorstellungsgespräch, hast Deine Selbstpräsentation super hinbekommen und auch schon eine ganze Reihe von Fragen (z.B. die Fragen nach Deinen Stärken, Fehlern oder Zukunftsplänen) beantwortet und plötzlich konfrontiert der Interviewer dich mit Fragen wie:

 

  • „Sie wollen die Stelle doch nur wegen des Geldes, oder?“
  • „Warum sind Sie so nervös?“
  • „Meinen Sie wirklich, dass Sie der Aufgabe auch nur annähernd gewachsen sind?“

Das sind einfach unangenehmen Fragen, die Gott sei Dank heutzutage nur noch selten in Bewerbungsgesprächen vorkommen. Ich persönlich halte ehrlich gesagt nichts von diesen Stressfragen. Aus meiner Sicht sind Bewerber meistens schon genug gestresst, da muss man nicht noch künstlich den Druck erhöhen.

Es gibt aber nach wie vor Arbeitgeber, die mit diesem Typ von Fragen arbeiten.

Hintergrund der Stressfragen

Doch warum eigentlich?

Arbeitgeber die so etwas fragen, gehen von folgender Annahme aus. Sie glauben, dass der Bewerber erst die volle Wahrheit rausrückt, wenn er unter großem Stress steht. Deswegen erzeugen sie im Interview durch diese Fragen Stress und meinen dann den Bewerber ganz authentisch vor sich zu haben.

Aus meiner Sicht hat dieses Vorgehen aber zwei entscheidende Nachteile.

Nachteil Nr.1: Es gibt eine ganze Reihe an Menschen, die unter Stress eben nicht offen und ehrlich sind, sondern sich ganz im Gegenteil komplett verschließen und Mauern und das nützt im Interview keiner der beiden Seiten.

Nachteil Nr.2: Wenn Du aber trotz Stressfragen ein Top Interview ablieferst und tatsächlich einen Arbeitsvertrag zugeschickt bekommst, wirst Du dich spätestens dann garantiert noch mal fragen, ob Du Dich wirklich an ein Unternehmen binden willst, dass so mit ihren zukünftigen Mitarbeitern umgeht.

Doch darüber kannst Du Dir im Nachgang des Interviews immer noch genug Gedanken machen. Wenn Du aber im Interview sitzt musst Du irgendwie reagieren.

Soll man überhaupt auf Stressfragen antworten ?

Hier hast Du zunächst einmal 2 Wege die Du einschlagen kannst.

Eine Möglichkeit wäre, nicht zu antworten und den Interviewer auf die Stressfrage anzusprechen.
Das ist theoretisch möglich, würde ich Dir ehrlicherweise aber nicht raten. Denn Deinem Ziel. Eine Zusage für die Stelle zu erhalten, kommst Du auf diese Weise nicht näher. Solange Du mit der Frage nicht persönlich beleidigt wirst, macht es Sinn das Spiel ein stückweit mitspielen und auf die Stressfrage mit einer entsprechenden Antwort reagieren.
Im Nachgang zu dem Gespräch kannst Du Dich ja immer noch entscheiden, in so einer Firma nicht arbeiten wollen.
Du kannst dies dann aber in aller Ruhe und mit genügend Abstand für Dich entscheiden.

Wenn Du Dich also entschieden hast zu antworten, dann stellt sich natürlich die Frage, wie Du dies am geschicktesten machst.

3  praktische Beispiele

Dabei hilft es, wenn Du Dir nochmal klar machst, warum der Arbeitgeber Dir diese Frage stellt.
Er will Dich ja mit der Stressfrage aus der Reserve locken bzw. Dich verunsichern. Daraus folgt, dass in diesem Fall von Dir weniger eine kreative Antwort gefragt ist, sondern dass es mehr um Deine Standfestigkeit geht und Du diese Frage betont sachlich beantwortest. Dies könnte dann wie folgt aussehen:

Frage: „Sie wollen die Stelle doch nur wegen des Geldes, oder?“

Antwort: „Eine adäquate Bezahlung ist ein wichtiges Element bei einer verantwortungsvollen Position wie die des X. Für mich ist die Bezahlung ein Stück weit die Anerkennung für meine Leistung und das hohe Engagement, dass ich stets einbringe. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Hauptmotivation für meine Bewerbung auf diese Stelle ist, wie bereits eingangs erwähnt, … (hier zählst Du dann noch einmal Deine Motivationsgründe auf).“

 

Frage: „Warum sind Sie eigentlich so nervös?“

Antwort: „Vielen Dank, das sie ihren Eindruck mit mir teilen. Die Aussicht die Stelle als X in Ihrem Unternehmen zu bekommen, elektrisiert mich tatsächlich bereits seit Tagen. Vielleicht wirke ich, durch meinen Wunsch mich hier beweisen zu können, etwas unruhig. Ich verspüre jedoch vielmehr eine der wichtigen Situation angemessenen Anspannung.“

 

Frage: „Meinen Sie wirklich, dass Sie der Aufgabe auch nur annähernd gewachsen sind?“

Antwort: „Ja.“ (Dann machst Du eine kurze Pause). „Und ich kann Ihnen auch sagen warum … „(und listest hier einfach wieder Deine Argumente und Kompetenzen auf).“

Wenn Du Dir die Beispiele noch einmal genauer anschaust, dann wirst Du merken, das ich dabei 2 unterschiedliche Techniken eingesetzt habe um der Stressfrage die Schärfe zu nehmen.

Die Technik dahinter

Strategie 1: Umdeutung
Hierbei werden die negativen Begriffe einfach in positive umgedeutet. Im ersten Beispiel wird Geld umgedeutet ins Anerkennung und im zweiten Beispiel wird aus Nervosität eine positive Anspannung. Dadurch nimmst Du der Frage automatisch die Schärfe und zeigst, dass Du souverän mit der Situation umgehen kannst.

Strategie 2: Standhaftigkeit
Steh zu Deinen Aussagen. Häufig wird durch Stressfragen auf die ein oder andere Art und Weise Deine Kompetenz oder Eignung infrage gestellt. Bleibe in diesen Fällen einfach standhaft und zeige ein gesundes Selbstvertrauen.
Du bist generell geeignet die Stelle auszufüllen, sonst hätte man Dich nicht zu dem Gespräch eingeladen. Wiederhole ganz ruhig Deine vorher genannten Argumente. So verwandelst Du diese Stressfrage in eine sachliche Nachfrage.

Wenn Du so vorgehst wird Dich der Interviewer garantiert nicht aufs Glatteis führen können. Durch Deine selbstbewusst und ruhig vorgetragene Antwort wirst Du sogar souverän und gefestigt erscheinen und damit steigt Deine Chance auf den Job ungemein.

Viel Erfolg und Spaß beim Umsetzen.

 

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